Hintergrund
„Als strategisches Element der Energiepolitik orientiert sich die Energieforschungsförderung an den politischen Zielen der Bundesregierung. Diese sieht mit ihrem Energiekonzept einen weitreichenden Umbau der Energieversorgung in Deutschland bis zum Jahr 2045 vor. Wesentliches Ziel ist eine deutliche Reduktion der Treibhausgasemissionen um 100 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 durch mehr Energieeffizienz bei gleichzeitigem Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien.“ 1
„Um die Energiewende zum Erfolg zu führen, ist es notwendig, bestehende Technologien kontinuierlich weiterzentwickeln sowie neue technische und nicht-technische Innovationen zu schaffen und bereitzustellen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz flankiert diese Ziele, Leitlinien und Schwerpunkte der angewandten Energieforschung durch Forschungsförderung im Rahmen des Energieforschungsprogramms. Über die Fortschritte des Programms informiert jedes Jahr der Bundesbericht Energieforschung.“ 1
Im Kontext der Energiewende leisten Energie- und Ressourceneffizienz im Bereich Industrie und Gewerbe wichtige Beiträge zur Minderung der Treibhausgasemissionen und dämpfen die im Trend steigenden Ressourcenkosten der Unternehmen. So tragen sie dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu sichern. Entsprechend spielt auch die Forschungsförderung zur Steigerung der Energieeffizienz für und mit der deutschen Industrie und dem Gewerbe eine wesentliche Rolle im Energieforschungsprogramm.
Nicht zuletzt aufgrund der thematischen Vielfältigkeit und Breite der aus der Forschungsförderung entstehenden angewandten Energieforschungsprojekte fördert das BMWK – als Maßnahme des Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) – über die Forschungsnetzwerke Energie die Vernetzung und den Austausch zwischen Akteuren der deutschen Forschungslandschaft sowie Politik und Wirtschaft. Die Forschungsnetzwerke Energie dienen der Kommunikation von Forschungsergebnissen, der Bündelung von Schlüsselthemen, der Definition von Forschungsschwerpunkten sowie der Diskussion von Förderstrategien für die Zukunft. Im Forschungsnetzwerk Industrie und Gewerbe (FNW INDG) tauschen sich Experten speziell zum Thema Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe aus. 2
Aus Perspektive des BMWK als bestimmender Mittelgeber stellen sich im Zusammenspiel aus Energieforschungsförderung sowie der damit realisierten Energieforschung berechtigte Fragen in Bezug auf die Wirksamkeit des Programms sowie dessen künftige Weiterentwicklung, so z. B.: Wie erfolgreich war man bisher im Bereich der Forschungsförderung zur Steigerung der Energieeffizienz, unter anderem im Bereich Industrie und Gewerbe? Welche technologischen Innovationschancen sollten im Rahmen einer künftigen Förderstrategie aufgrund ihres Potenzials unbedingt mitberücksichtigt werden? Wie können möglichst unabhängige und fundierte Antworten auf solche Fragen gefunden werden?
Typischerweise werden solche Fragestellungen im Rahmen von begleitenden Evaluationen und Begleitforschungsvorhaben3 untersucht. Die Begleitforschung stellt im förderpolitischen Kontext also ein wichtiges Instrument dar, welches parallel zur Forschungsförderung angelegt ist und als wissenschaftliche Querauswertung derselbigen fungiert.
Vor den erläuterten Hintergründen wurde schließlich das BMWK-geförderte Verbundvorhaben EE4InG2 konzipiert und ins Leben gerufen. EE4InG2 ist ein Begleitforschungsprojekt mit dem Fokus auf den Förderbereich Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe, welcher über das Forschungsnetzwerk Industrie und Gewerbe als etabliertes Austauschforum zugänglich gemacht wird. Das Projekt knüpft an die inhaltlichen Vorarbeiten des vorausgegangenen Verbundvorhabens „EE4InG: Forschungsnetzwerk Energie in Industrie und Gewerbe – Vernetzung und Begleitung der FuE-Aktivitäten sowie Beschleunigung der Ergebnisverbreitung“ (FKZ: 03ET1630A-B) an. 4
Kontext der Begleitforschung
EE4InG2 als Begleitforschung soll die Vielfältigkeit und Breite der angewandten Energieeffizienzforschung (und deren Förderung) im Bereich Industrie und Gewerbe widerspiegeln. Wesentlicher Bezugsrahmen für die thematischen und vernetzungsbezogenen Aktivitäten für das Vorhaben bildet das Forschungsnetzwerk Industrie und Gewerbe.
Dieses hält unterschiedliche Netzwerkstrukturen für einen effektiven Austausch in der Vielfalt der Themen bereit. Schlüsselthemen, die einen langfristigen und verlässlichen Förderrahmen für eine strategische Zusammenarbeit von Forschungsgruppen benötigen, werden in sogenannten Forschungsfeldern gebündelt. Gleichzeitig sind die Forschungsfelder flexibel, um auch innovative Einzelthemen zu berücksichtigen. Für Querschnittsthemen und für Themencluster wird die Kooperation in anlassbezogen einberufenen Veranstaltungen organisiert. 4,5
Aktuelle Struktur im Forschungsnetzwerk Industrie und Gewerbe
1 https://www.strom-forschung.de/foerdern/forschungspolitik [zuletzt geprüft am 21.08.2024]
2 vgl. https://www.energieforschung.de/vernetzen/forschungsnetzwerke-energie [zuletzt geprüft am 21.08.2024]
3 Mit dem Begriff Begleitforschung wird die systematische und wissenschaftliche Untersuchung eines Vorhabens, Projekts oder Programms bezeichnet, um dessen Verlauf und Ergebnisse zu beobachten, zu dokumentieren und zu bewerten. Übergreifendes Ziel einer Begleitforschung ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie das Vorhaben oder Programm umgesetzt wird, welche Auswirkungen es hat und welche Faktoren den Erfolg oder Misserfolg beeinflussen.
4 vgl. https://www.forschungsnetzwerke-energie.de/industrie-und-gewerbe [zuletzt geprüft am 21.08.2024]
5 Die Strukturierung in den Forschungsnetzwerk orientiert sich an den thematischen Entwicklungen im Energieforschungsprogramm. Die gezeigte Darstellung entstand im Rahmen der Laufzeit des 7. EFP. Änderungen mit Bezug zur Veröffentlichung des 8. EFP und der zugehörigen Förderbekanntmachung bleiben vorbehalten.